Alma Maximiliane Karlin (12. Oktober 1889, Cilli – 14. Januar 1950, Pecovnik bei Štore)
Prosa |
Isolanthis |
![]() ![]() ![]() ![]() Alma M. Karlin, Isolanthis, Roman vom Sinken eines Erdteils, Verlag von Grethlein & Co. Nachf., Leipzig, 1936 |
Der Todesdorn |
![]() ![]() ![]() ![]() A. M. Karlin, Der Todesdorn und andere seltsame Erlebnisse aus Peru und Panama, Prismen Verlag, Berlin, 1933 |
Mein kleiner Chinese |
![]() ![]() ![]() ![]() A. M. Karlin, Mein kleiner Chinese, Ein China-Roman, Verlag Deutsche Buchwerkstätten, Dresden, 1921 |
Alma Maximiliane Karlin war eine Journalistin und zwischen den Weltkriegen die meistgelesene deutschsprachige Reiseschriftstellerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre kurz nach dem Ersten Weltkrieg unternommene mehrjährige Weltreise und die darüber veröffentlichten Bücher.
Alma Karlin kam in Cilli (Celje) zur Welt. Vor dem Zerfall der Habsburgermonarchie war Cilli überwiegend deutschsprachig, wobei es einen hohen Anteil von Zweisprachigkeit (Deutsch/Slowenisch) gab. Ihr Vater Jakob Karlin (geb. 1829) war Major in der k.u.k. Armee und ihre Mutter Vilibalda Miheljak (geb. 1844), Lehrerin an einer Mädchenschule in Cilli. In der Familie sprach man deutsch. Unklar ist, ob sich ihre Familie als deutsch bzw. deutsch-österreichisch definierte oder als deutsch-slowenisch. Als Kind wurde Alma Karlin für missgebildet erklärt, da sie linksseitig leicht gelähmt und mit Wasserkopf zur Welt kam.
Sie studierte Sprachen in Graz, Paris und London. In London legte sie an der Chamber of Commerce (dort mit Bestnoten) und Society of Arts ihr Examen in acht Fremdsprachen ab. In dieser Zeit ist sie eine Verlobung mit einem chinesischen Offizier eingegangen. Ihm und ihrer gescheiterten Liebe widmete sie 1921 ihren ersten Roman, dem sie den Titel «Mein kleiner Chinese» gab.
Nach ihrer Rückkehr ins Elternhaus ging sie zu Beginn des Ersten Weltkriegs wieder ins Ausland. Sie lebte einige Zeit in Norwegen und Schweden. Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie kehrte sie 1919 nach Celje zurück. Alma ging, ohne jede finanzielle Sicherheit, auf Weltreise, die von 1919 bis 1928 dauerte. Sie hielt sich längere Zeit in Südamerika und vor allem in Asien auf. Sie besuchte unter anderem folgende Länder: USA, Panama, Neuseeland, Australien, Fidschi- und die Salomoninseln, Neuguinea, Borneo, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand, Burma, Singapur, Indien, Pakistan, China und Japan.
Alma Karlin selber fühlte sich als Deutsch-Österreicherin und vermisste auf ihren Auslandsreisen vor allem den Kontakt zu Landsleuten.
Während ihrer Reisen veröffentlichte sie zahlreiche Beiträge in Zeitschriften, vor allem in Deutschland, Japan (wo sie einige Zeit in der Deutschen Botschaft in Tokio arbeitete) und China (wo sie als Assistentin von Erich von Salzmann in Peking tätig war). An die in ihrer Geburtsstadt Celje erscheinende Zeitung Cillier Zeitung lieferte sie regelmäßig Eindrücke von ihren Erlebnissen. Nach ihrer Rückkehr nach Jugoslawien, wo sie sich wieder in ihrer Geburstadt Celje niederließ, veröffentlichte sie einige Gedichte und Romane.
Während der 1930er Jahre wurden Karlins Werke von verschiedenen Herausgebern auf den deutschsprachigen Markt gebracht.
Körperliche Zuwendung, die sie bei Männern verabscheute, mochte Alma M. Karlin auch von Frauen nicht. Dennoch zog 1934 Thea Gamelin, ihre Freundin, Leserin ihrer Manusktripte und Illustratorin ihrer Bücher zu ihr. In Karlins letzten Lebensmonaten, als sie ohne ärztlichen Beistand starb, wurde sie von Gamelin gepflegt. In der Stadt als verwahrlostes Paar deutscher Lesben verachtet, sind die beiden jedoch laut Thea Gamelin nie eine sexuelle Beziehung eingegangen.
1937 fand der Journalist Hans Joachim Bonsack Zuflucht bei Alma Karlin in Celje.
Ihr Buch Windlichter des Todes beeindruckte die schwedische Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf so sehr, dass sie Karlin für den Nobelpreis für Literatur nominierte.
1941 wurden ihre Bücher von den Nationalsozialisten verboten. Sie hatte sich bereits früh gegen den Nationalsozialismus ausgesprochen, war aber auch antikommunistisch eingestellt. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1941 wurde Alma Karlin von der Gestapo verhaftet und zunächst im Cillier Gefängnis Stari pisker, danach in Marburg an der Drau inhaftiert. Ihre Freundin Thea Gamelin erreichte durch ihre Beziehungen in Deutschland, dass Alma Karlin nicht in ein Konzentrationslager in Deutschland gebracht wurde. Sie kam wieder frei, weil der sie verhörende Offizier ihre Bücher liebte. Sie stand jedoch weiterhin unter Gestapo-Überwachung, der sie sich im Herbst 1944 entzog, indem sie sich zu Partisanen in der Weißkrain begab. Sie versuchte zu den Engländern in Italien zu gelangen, wurde jedoch von den Partisanen nur nach Dalmatien gelassen. Dort erlebte sie das Kriegsende und kehrte wieder nach Celje zurück, wo sie verarmt und vergessen 1950 infolge von Brustkrebs starb.
Verwendete Quelle: Artikel Alma Karlin in: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. URL:
Alma Karlin
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